Nach dem Internet, dem World-Wide-Web, Cloud-Computing, 3D-Druck, Big Data, Blockchain und Crypto, Augmented und Virtual Reality und einigen weiteren kommt nun als nächster Trend künstliche Intelligenz. Nein. Kommt sie nicht. Zumindest nicht in der Reihe. Künstliche Intelligenz ist kein Trend, der irgendwie einem der anderen in dieser Liste ähnlich ist. Sie ist die erste Technologie, die mehr kann, als die Fähigkeiten eines Menschen zu verstärken. Sie ist nicht wie die Druckerpresse mit beweglichen Lettern, die die Reproduktion von Wissen vereinfachte. Sie ist nicht wie das Auto, das es einfacher machte, sich von A nach B zu bewegen. Sie ist nicht wie der Taschenrechner, der uns half, bequemer zu rechnen. Und sie ist nicht wie ein klassischer Roboter, der eine körperliche Leistung automatisierte. Künstliche Intelligenz läutet ein fundamental neues Kapitel ein. Sie kann an unserer Stelle denken. Das ist anders als bisherige Werkzeuge, die uns denken oder körperliche Arbeit vereinfacht haben, die unseren Arm oder Fuß stärker gemacht haben.
Um die Magnitude dieser Aussage zu verstehen, blicken wir einige Jahre zurück. Am 10. März 2016, zu einer wahrhaft unmenschlichen Zeit, ab 5 Uhr morgens, saßen wir in unserem Düsseldorfer Büro vor dem Rechner und sahen uns den Livestream eines denkwürdigen Go-Spiels an. Go ist ein strategisches Brettspiel, das vor mehr als 2500 Jahren in China entwickelt wurde und bei dem zwei Spieler abwechselnd schwarze und weiße Steine auf ein 19x19-Gitter setzen, im Kampf um das größere Territorium. Die Spieler an diesem Morgen waren Lee Sedol, einer der weltbesten Go-Spieler und AlphaGo, eine künstliche Intelligenz. Das Besondere an diesem Spiel war der in die Weltgeschichte eingegangene „Move 37“. Es lohnt, das Video anzusehen, wie den Kommentatoren der Live-Übertragung buchstäblich die Kinnlade herunterfällt und Lee Sedol erstmal rauchen geht.
Go ist erheblich komplexer als z. B. Schach, die Anzahl der möglichen legalen Spielzüge beträgt etwa 10170. Damit ist Go ein Problem, das mit „Bruteforce“ -also sehr viel Rechenkapazität- noch nicht zu lösen war. Doch das ist nicht der Punkt. Es geht nicht darum, dass AlphaGo besonders gut Go berechnen konnte. Denn der Move 37 war ein wahrhaft kreativer Spielzug. Im eigentlichen Sinne des Wortes „Kreativ“. AlphaGo hat einen Spielzug und damit eine Spielstrategie entwickelt, die tatsächlich neu war. Move 37 ist damit zum Synonym dafür geworden, dass künstliche Intelligenz eben nicht ein weiteres Werkzeug ist, das Menschen die Arbeit erleichtert. (...)
Nach dem Internet, dem World-Wide-Web, Cloud-Computing, 3D-Druck, Big Data, Blockchain und Crypto, Augmented und Virtual Reality und einigen weiteren kommt nun als nächster Trend künstliche Intelligenz. Nein. Kommt sie nicht. Zumindest nicht in der Reihe. Künstliche Intelligenz ist kein Trend, der irgendwie einem der anderen in dieser Liste ähnlich ist. Sie ist die erste Technologie, die mehr kann, als die Fähigkeiten eines Menschen zu verstärken. Sie ist nicht wie die Druckerpresse mit beweglichen Lettern, die die Reproduktion von Wissen vereinfachte. Sie ist nicht wie das Auto, das es einfacher machte, sich von A nach B zu bewegen. Sie ist nicht wie der Taschenrechner, der uns half, bequemer zu rechnen. Und sie ist nicht wie ein klassischer Roboter, der eine körperliche Leistung automatisierte. Künstliche Intelligenz läutet ein fundamental neues Kapitel ein. Sie kann an unserer Stelle denken. Das ist anders als bisherige Werkzeuge, die uns denken oder körperliche Arbeit vereinfacht haben, die unseren Arm oder Fuß stärker gemacht haben.
Um die Magnitude dieser Aussage zu verstehen, blicken wir einige Jahre zurück. Am 10. März 2016, zu einer wahrhaft unmenschlichen Zeit, ab 5 Uhr morgens, saßen wir in unserem Düsseldorfer Büro vor dem Rechner und sahen uns den Livestream eines denkwürdigen Go-Spiels an. Go ist ein strategisches Brettspiel, das vor mehr als 2500 Jahren in China entwickelt wurde und bei dem zwei Spieler abwechselnd schwarze und weiße Steine auf ein 19x19-Gitter setzen, im Kampf um das größere Territorium. Die Spieler an diesem Morgen waren Lee Sedol, einer der weltbesten Go-Spieler und AlphaGo, eine künstliche Intelligenz. Das Besondere an diesem Spiel war der in die Weltgeschichte eingegangene „Move 37“. Es lohnt, das Video anzusehen, wie den Kommentatoren der Live-Übertragung buchstäblich die Kinnlade herunterfällt und Lee Sedol erstmal rauchen geht.
Go ist erheblich komplexer als z. B. Schach, die Anzahl der möglichen legalen Spielzüge beträgt etwa 10170. Damit ist Go ein Problem, das mit „Bruteforce“ -also sehr viel Rechenkapazität- noch nicht zu lösen war. Doch das ist nicht der Punkt. Es geht nicht darum, dass AlphaGo besonders gut Go berechnen konnte. Denn der Move 37 war ein wahrhaft kreativer Spielzug. Im eigentlichen Sinne des Wortes „Kreativ“. AlphaGo hat einen Spielzug und damit eine Spielstrategie entwickelt, die tatsächlich neu war. Move 37 ist damit zum Synonym dafür geworden, dass künstliche Intelligenz eben nicht ein weiteres Werkzeug ist, das Menschen die Arbeit erleichtert. (...)
Oliver Schwartz
Oliver Schwartz ist Experte für strategische Kommunikation mit mehr als 25 Jahren Erfahrung als Manager in internationalen Technologieunternehmen. Seine Expertise bringt er heute in Beratungsmandate mit Unternehmen, Vorständen und GeschäftsführerInnen und als Interimsmanager ein. Wissen und Impulse rund um KI in Business und Gesellschaft teilt er in Veröffentlichungen, als Autor, Vortrags-Redner und als Podcaster.
Dr. Michael Gebert
Dr. Michael Gebert ist visionärer Unternehmer und international gefragter Keynote-Sprecher. Er blickt auf 30 Jahre strategisches Denken und innovatives Handeln zurück. Als Positivist mit solidem betriebswirtschaftlichen Hintergrund und einer Promotion in Schwarmintelligenz, beschäftigt er sich leidenschaftlich mit ethisch akzeptablen Einsatz von KI-Innovationen und dezentralen Strukturen im Unternehmensumfeld.